Macht Junkfood dumm?

Der häufige Verzehr von ungesunden Nahrungs- und Konsummitteln – vor allem solchen, die reich an Zucker und gesättigten Fettsäuren sind, birgt nicht nur die Gefahr, dick zu machen, sondern kann auch das Gehirn schrumpfen lassen.Bekannt ist ja, dass Übergewicht mit einem kleineren Hirnvolumen assoziiert ist. Doch ist eine verkleinerte Hirnregion verantwortlich dafür, dass man dick wird, oder wird durch Gewichtszunahme das Gehirn erst geschädigt? Aktuelle Studien kommen zu dem Schluss, dass wahrscheinlich beides stimmt.

Forscher vom Nathan Kline Institute für Psychiatrieforschung in New York untersuchten mittels Magnetresonanztomografie (MRT) die Gehirne von Menschen über 50 Jahren, darunter waren 44 Übergewichtige und 19 Normalgewichtige. Beurteilt wurden neben Blutwerten, die auf Entzündungen im Nervengewebe hindeuten, auch die Größe der verschiedenen Hirnregionen und deren Wassergehalt. Zu viel Wasser ist Anzeichen einer Schädigung des Nervengewebes.Das Ergebnis der Studie zeigt, dass bei übergewichtigen Menschen die Zentren im Großhirn, die für Appetit und Belohnung verantwortlich sind,  kleiner sind und Strukturschäden aufweisen. Auch ein erhöhter Wassergehalt wurde in den Mandelkernen festgestellt. Ebenso bestand ein Zusammenhang zwischen erhöhten Fibrinogenwerten (Entzündungsmarker) im Blut und deutlichen Hinweisen auf Hirnschäden auf den MRT-Bildern. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass die Veränderungen in den Gehirnen bei übergewichtigen Menschen wahrscheinlich auf ihr Essverhalten Einfluss nehmen. Ungezügeltes Essverhalten ist die Folge.Antonio Convit, Leiter der Studie des Nathan Kline Institute in New York meint: „Es gibt zumindest bei Diabetikern auch Hinweise darauf, dass sich bei Ernährungsumstellung oder guter Behandlung auch Verbesserungen im Gehirn einstellen.

Referenz:
Junkfood lässt Gehirn schrumpfen, Nora Schultz, Spiegelonline.de, 18.Januar 2011